Abkürzungen haben zum Ziel, das Schreiben und Lesen zu vereinfachen. Eine Kommunikation kann dadurch schneller und konzentrierter werden. Nicht zuletzt ist so manche Abkürzung auch eine enorme Platzersparnis.
Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat "GroKo" zum Wort des Jahres 2013 gewählt.
Genau genommen ist es eine Abkürzung. Es wurde aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter gebildet und ist somit ein Akronym. Das sind die "Adidas", die du so gerne anziehst, übrigens auch. Und auf jeder Tüte Goldbären steht in Großbuchstaben eines drauf: "HARIBO". Manche waschen sogar ihre Wäsche mit einem Akronym, wenn sie "Persil" benutzen. Und während der 60er Jahre war der oberste Chef der Deutschen Post ein Akronym: "BuPoMiStück". Ausgesprochen wurde diese Abkürzung wie "Bupomiststück", was nicht sehr fein klang. Gemeint war Bundespostminister Richard Stücklen. Auch die "Vokuhila"-Frisur ist in diese Kategorie der Abkürzungen mit einzuordnen.
Ergeben Abkürzungen Worte, die bereits existieren, so fallen sie unter den Begriff des Apronyms. Der BUND gehört dazu, die ELSTER der Finanzämter und auch die SIRENE für Fahndungsanfragen innerhalb des Schengener Informationssystems.
Zu den gebräuchlichsten Kurzwörtern gehören das "Auto", der "Akku", der "Bus" und die "Kripo". Um diese zu bilden, wurden Wortteile abgekürzt oder ganz weggelassen (Automobil, Akkumulator, Omnibus, Kriminalpolizei).
Wenn von jedem abgekürzten Wort nur der 1. Buchstabe verwendet wird, spricht man bei der Abkürzung von einem Initialwort. Der AB ist dafür ein Beispiel, der BMW und auch die Sendung DSDS.
Ist es im Guten nicht möglich, die aneinandergereihten Buchstaben der Abkürzung auszusprechen, so hast du es mit einer Buchstabenkette zu tun. Sie findet sich häufig im Recht bei der Abkürzung von Gesetzesbüchern. Bereits die 4 Buchstaben des StGBs wären für die Zunge am Stück gesprochen schwierig. Die StVZO oder gar das FStrPrivFinG wären jeweils als ein Wort gesprochen, eine wahre Herausforderung. In solchen Fällen werden dann meist die abgekürzten Worte vollständig ausgesprochen oder die Buchstaben der Abkürzung einzeln hintereinander genannt.
Jeder kennt es bereits aus der Schule: das Kürzel. Es ist ein festgelegtes Abkürzungszeichen, was vom Lehrer verwendet wird. Auch in vielen anderen Berufen hat sich der Gebrauch von Kürzeln etabliert. In Dokumenten, bei denen nicht zwingend eine vollständige Unterschrift, jedoch ein Nachweis erforderlich ist, sind sie eine platzsparende Alternative.
In Firmennamen wird die jeweilige Rechtsform fast ausnahmslos als Abkürzung verwendet. Ganz häufig findet man darunter die Abkürzungen "AG" oder "GmbH". Auch Vereinsnamen haben oft als Zusatz bloß zwei Buchstaben: "e. V.", um ihre Rechtsform zu signalisieren.
Die meisten Fernsehsender werden abgekürzt und unsere Währung wird ebenfalls sehr häufig in abgekürzter Form geschrieben. Entweder wird das Euro-Symbol verwendet oder die Buchstabenkombination EUR.
Es gibt einige Abkürzungen, die sich in den verschiedensten Texten wiederfinden. Sie sind inzwischen so gebräuchlich, dass sie im Lesefluss nicht als störend empfunden werden. Dazu gehören: z. B., d. h., geb., ggf., n. Chr., s. o., u. a., Str., Nr., usw.
Hinter Abkürzungen, bei denen du für den geschriebenen Buchstaben beim Lesen ein gesamtes Wort sprichst, gehört ein Punkt (z. B., Dr.). Wichtig ist, dass du hinter dem Punkt ein Leerzeichen setzt, wenn Du am PC einen Text schreibst.
Sprichst Du die Abkürzungen als Wort aus (DAX) oder Buchstabe für Buchstabe (GmbH) aus, werden sie ohne Punkt und Leerzeichen geschrieben.
Es gibt jedoch ein paar wenige Ausnahmen, wie bei allen Regeln der deutschen Sprache: "usw." ist so ein Fall. Eigentlich müsste es mit Punkt hinter jedem Buchstaben geschrieben werden, da man es beim Lesen "und so weiter" ausspricht. Aber im Laufe des häufigen Gebrauchs hat sich die Abkürzung irgendwann zusammengeschrieben mit nur einem Punkt eingebürgert und als allgemeingültig durchgesetzt.
Ein guter Schreibstil kommt mit wenigen oder ganz ohne Abkürzungen aus. Ausnahmen sollten da nur unmissverständliche allgemeine Abkürzungen sein, die genau eine Bedeutung haben. Etwas anders verhält es sich mit wissenschaftlichen oder fachspezifischen Texten. Um Missverständnissen vorzubeugen und den Lesefluss durch Abkürzungen nicht zu hindern, kannst Du im Text deine Begriffe zunächst einmal ausschreiben und die Abkürzung in Klammern dahinter setzen. So machst Du den Leser mit der Abkürzung vertraut, und er liest den Text flüssig weiter, wenn du sie nochmals später im Text verwendet hast.